Nervosität 2.0

Gäääääääääääääääähn….. uiuiuiuiui… erstmal strecken… War das ein schöner Traum… erst gab es ganz viele Leckerlies, dann war ich mit Herrchen auf einer grünen Wiese und wir haben ein bisschen geschnüffelt und danach kam ein anderer Hund und ich habe ihm gezeigt, wo der Hammer hängt. Na ja, nur ein Traum 🙂

Und die Realität? Ballistol-Robby liegt noch schnarchend im Körbchen und Patrick sieht auch noch nicht wirklich fit aus. Ey ihr Schlafmützen, was ist denn hier los? Lass mich mal raus, ich möchte in den Garten… Ah sehr schön, er reagiert auf meinen Blick. Ich muss gar keine Geräusche mehr machen. Ich habe Herrchen gut dressiert. So, dann wollen wir mal erkunden. Schön die Rampe runter und dann gehen wir mal ne Runde durch meinen Garten. Was tippelt denn da so? Och nö, jetzt kommt Robby auch hier noch mit. Ich dachte, ich könnte mal in Ruhe mein Geschäft erledigen, aber ne, jetzt schnüffelt der mir wieder hinterher. Mensch, ist der neugierig!

Sooooooooooooo…. sehr schön… Und das Gras kitzelt so an meinen Pfötchen. So könnte der Tag ruhig weitergehen, richtig schön. Boah… Robby zieht ne Grimasse wie drei Tage Regenwetter. Was ist denn mit dem los?! Muss ich mal nachfragen… Upps… der hat mich gerade zur Seite geschubst. Nanu? Was ist denn mit dir los? Muss ich wieder zeigen, wer hier der Chef ist?

Hm… na ja… ich lasse ihn erstmal in Ruhe, diesen alten Miesepeter. Erstmal zurück ins Töpfchen, gleich sollte es Frühstück geben.

Die Fahrt ins Ungewisse

Der bisherige Tag war echt angenehm. Leckeres Frühstück, schöne erste Runde draußen und danach ein kleines Nickerchen. Robby ist auch wieder gut drauf, der ist wohl mit der falschen Pfote aufgestanden heute Morgen. Kann ja mal passieren, ich bin ja nicht so. Tja, Mittagessen war auch akzeptabel. Nicht, dass es mehr geworden wäre, aber man gewöhnt sich ja an alles. Und dann ist es passiert… ich habe mich seelisch und moralisch auf die zweite Gassirunde eingestellt. Aber ich habe sofort gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt.

Die Frau hat Robby fertig gemacht und Herrchen hat mich geschnappt und dann ist Robby mit der Frau Gassi gegangen und ich bin mit Patrick zum Auto…. warum gehen wir zum Auto? Hallo? Ähm… tschuldigung? Was soll ich denn hier? Patrick?!

Jetzt hebt er mich ins Auto… das gefällt mir ganz und gar nicht. Was passiert hier? Warum müssen wir fahren? Ich möchte nicht fahren! Ich möchte hier bleiben. Wo ist Robby? Und wo ist mein Töpfchen? Ich habe Angst!

Patrick befestigt mich und sieht eigentlich ganz entspannt aus. Aber wie kann er denn entspannt sein? Bringt er mich wieder weg? Will er mich nicht mehr? Ich lege mich mal ganz flach hin und gebe keinen Mucks von mir. Dann sieht mich keiner und alles wird gut.

Ich glaube, wir fahren wieder den Weg zurück zum Tierheim. Ich möchte aber nicht mehr zurück. Nicht schon wieder von vorne anfangen… und was ist mit dem da vorne? Der hört in aller Ruhe Musik und macht einen auf entspannt. Der soll doch mal mit der Sprache rausrücken, was hier passiert. Hiiiiiiiiiilfe! Kleiner Hund in Not! Ich traue mich nicht mal zu bellen. Ich liege hier einfach nur und mache mich ganz klein. Nur nicht auffallen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit halten wir an und Patrick macht den Motor aus. Mir geht es gar nicht so gut… was passiert jetzt? Nicht bewegen! Ooooooooooh… der Kofferraum geht auf…. da steht Patrick, er hat mich gesehen. Jetzt macht er mich los, befestigt wieder die Leine und hebt mich aus dem Auto. Ich stehe stocksteif auf dem Boden und traue mich nicht, mich umzuschauen. Er macht den Kofferraum zu und fängt langsam an zu gehen. Ich möchte nicht mitgehen! Ich möchte nach Hause! Jetzt!… Er ruft mich… ich schaue auf den Boden. Er ruft mich nochmal…. uff… also gut.

3, 2, 1…. ich schaue ihm kurz in die Augen, er lächelt. Er lächelt? Findest du das auch noch lustig? Ich mache mir gleich ins Fell. Ähm… hm… öhm… wo sind wir denn hier? Mal kurz umschauen… hier ist kein Tierheim. Wo sind wir hier? Was hast du vor? Willst du mich verkaufen? Oder irgendwo anbinden? Oder weg schicken? Was ist denn hier…. huch… wir gehen über einen Feldweg… hm… fühlt sich so an, als würden wir Gassi gehen… also gut, schnell mal ein paar Nachrichten lesen und hinterlassen. Ich traue der Sache hier noch nicht so ganz…

Ausgeliefert

Soooooooooo, mittlerweile bin ich wieder relativ entspannt, wir gehen hier über ein schönes Feld. Es riecht lecker und man kann ganz weit gucken. Richtig schön. Es ist nicht so kalt, die Sonne scheint ein bisschen, alles gut. Jetzt gehen wir wieder zurück, ich sehe schon unser Auto. Hach, wie schön. Wir haben bestimmt nur einen kleinen Ausflug gemacht. Dann ist ja alles …. Patrick? Warum sind wir jetzt am Auto vorbei gegangen? Huhu? Ähm…. noch mehr spazieren? Hm…

Was genau wollen wir vor dieser Tür? Wen besuchen wir denn? Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaah, was ist das denn???? Die Tür geht auf und da steht ein anderer Hund. Mit so einem komischen Ding um den Hals. Der sieht aus wie ne Stehlampe. Was passiert hier? Werde ich hier umgebaut? Passiert das hier? Werden hier… moment… ich rieche… was rieche ich denn hier? Hmm… viele Tiere… Desinfektionsmittel… das ist doch wohl nicht das, was ich jetzt denke?!

EY! Hast du mich zum Doc geschleift? Hatte ich dich darum gebeten? Wollte ich einen Termin? Hmpf… meckern bringt nix, der Blick von Herrchen war eindeutig. Seufz… also gut, erstmal müssen wir warten, also setze ich mich hin und schaue mir das alles hier mal an. Hoffentlich werde ich nicht gepiekst…

Maaaaaaaaan, wie lange müssen wir denn hier warten? Ah, da kommt ja jemand. Hm, die sieht aber nett aus. Und die lächelt so freundlich. Oh, die scheint mich zu mögen. Dann gehen wir mal rein…

Was folgt ist eine Erstuntersuchung. Patrick sagt, dass er das mit allen neuen Hunden in seinem Rudel macht. Und bei mir gibt es ja auch direkt noch zwei Gründe. Einmal der Knubbel unterm Kiefer und dann generell meine Zähne. Er sagt, die sehen grauenhaft aus und das muss gemacht werden.

Die Tierärztin ist echt nett und geht richtig vorsichtig mit mir um. Das Gefummel im Mund finde ich zwar nicht toll, aber die darf das. Und Herrchen fummelt mit rum. Na gut. Solange das nicht zu lange dauert, ist es ok. Hauptsache, die lassen mich dann in Ruhe.

AUA! Ey, das hat gepiekst! Jetzt nehmen die mir auch noch Blut ab! Och nööööööö, was soll das denn? Das gehört doch alles mir! Ui… sie lächelt mich an… die ist aber wirklich nett. Ich mag die hier, die sind echt lieb zu mir.

Hm… Herrchen sieht jetzt nicht mehr so lustig aus wie sonst. Eher etwas ernster… Er scheint mit der Ärztin am Diskutieren zu sein. Worum es da wohl geht? Jetzt geht die Ärztin kurz raus und kommt dann wieder zurück und die Unterhaltung geht weiter. Uff, ist das langweilig, dann lege ich mich mal hin und döse ein bisschen. Ich glaube, hier passiert nix schlimmes mehr. Und ich bin ehrlicherweise völlig platt. Das war heute ziemlich anstrengend.

Der weitere Tag

Um ehrlich zu sein, gibt es von heute nicht mehr viel zu berichten. Ich war ganz müde, als wir wieder zu Hause waren und bin direkt in meinem Töpfchen eingeschlafen. Zwar sind wir dann abends nochmal raus und es gab natürlich nochmal was zu futtern, aber ich habe mich mehr schlecht als recht auf den Beinen gehalten und war dann auch froh, als ich endlich schlafen konnte. Leider weiß ich auch immer noch nicht, was genau Herrchen mit der Ärztin besprochen hat. Aber na ja, es kann schon nicht so wichtig gewesen sein… so, ich muss mal meine Äuglein ein bisschen pflegen und über morgen nachdenken. Ich bin mir noch nicht sicher, aber morgen könnte ich endlich die Weltherrschaft übernehmen. Lassen wir uns überraschen 🙂

Einundzwanzigster Tag / 08.04.

Chris


Mein Name ist Chris und ich komme eigentlich aus Rumänien. Da fand ich es aber nicht so toll und bin deshalb mit ein wenig Hilfe nach Deutschland umgezogen. Hier teile ich meine Erfahrungen mit Euch.


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