Produkttester wider Willen

Freiiiiiiiiiiiitag…. obwohl Herrchen das jetzt nicht ganz so toll findet, denn am Montag muss er wieder in sein Büro. Das liegt quasi zwischen Wohnzimmer und Küche. Ach, ja… und oben hat er auch noch ein Büro. Da kommen auch manchmal Menschen zu ihm. Aber unten in das Büro kommt keiner. Ich schon. Und Robby auch. Und die Frau manchmal auch.

Mensch… habe ich heute Blubberwasser getrunken?? Hach, nach meiner Erfahrung gestern geht es mir heute richtig gut. Ich bin zufrieden. Glaube ich zumindest.

Herrchen hat uns mit Musik geweckt und ist jetzt dabei, uns zu kraulen. Heute fangen wir bei mir an und danach geht er wieder zu Robby rüber. Der liegt die ganze Zeit in seinem Körbchen und schaut sehnsüchtig zu Herrchen rüber. Und wenn Herrchen bei Robby ist, dann schaue ich ganz sehnsüchtig zu ihm rüber. Hmpf… wir bräuchten zwei Herrchen. Aber das ist so besser als das Synchronkraulen. Ich möchte Patrick ganz für mich alleine haben, wenn gekrault wird. Ohne Robby. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass es Robby genauso geht. Wir verstehen uns zwar ganz gut, aber dicke Freunde werden wir vermutlich nicht mehr. Aber Herrchen sagt, das ist in Ordnung.

Maschendrahtzaun

Gestern kam auch der bestellte Weidezaun an. Also die Variante ohne Strom natürlich. Wir gucken uns das draußen gemeinsam an. Das sind zwei Weidezäune, sagt er. Jeder ist fünfzig Meter lang. Also hundert Meter insgesamt. Wo will er den denn hinstellen???

Erstmal auspacken, das macht er schon mal ganz gut… ah, jetzt sortiert er das Netz mit den Pfosten und legt es auf der Wiese bereit. Huch, es geht ja schon los… boah geht das schnell. Das scheint ja ganz einfach zu sein. MiPat kommt zwischendurch auch mal vorbei und hilft beim Aufstellen der Pfosten. Robby und ich beobachten das alles ganz genau und schauen, dass die zwei keine Fehler machen. Ist ja nicht so einfach mit den Zweibeinern, da muss man schon ganz genau hinschauen.

Ohohoh… da hat sich doch auf den letzten Metern etwas verheddert. Hehehehe, Herrchen hat wohl nicht aufgepasst und muss das jetzt entwirren. Das ist mir zu langweilig, ich lege mich ein bisschen auf die Wiese und döse… wenn Robby mich lässt. Der ist wieder mal ein bisschen aufdringlich und schnuppert ständig an mir. Ich rieche gut! Du stinkst so, du Ballistol-Hund! Hau‘ ab!

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist Herrchen fertig mit dem Entwirren und stellt die letzten Pfosten auf. Hmm… sieht irgendwie nicht so überzeugend aus. Aber gut.

Ich gehe mal mit Robby am „Zaun“ entlang und wir schnüffeln ein bisschen… Die Maschen sehen ein bisschen groß aus… Boah… du gemeiner Kerl! Patrick ist rübergekommen und meint, dass mein Kopf durchpassen würde, aber der dicke Bauch bleibt hängen. Ey! Ich bin nicht dick…

Robby zeigt sich tatsächlich ein wenig verunsichert. Er weiß noch nicht, was er davon halten soll. Aber er läuft erstmal nicht dagegen, sondern bleibt davor. Herrchen ist immer noch davon überzeugt, dass diese Art von Begrenzung den alten Robby nicht aufhalten wird. Aber der Belastungstest steht noch aus, das machen wir ein anderes Mal.

Oh, wir versammeln uns auf der Terrasse, die Frau ist auch dabei. Patrick erklärt die Regeln: Ich muss auch weiterhin an der Leine verbleiben und Robby darf nur bei Tageslicht ohne Leine in den Garten. Allein darf niemand in den Garten, es muss immer jemand dabei sein. Boah, ist der streng! Er meint, dass ich noch nicht so weit bin, von der Leine gelassen zu werden. Ich reagiere auf viele äußere Einflüsse mit einem beherzten Sprung ins Ungewisse.

Wir haben direkt neben unserem Grundstück eine Koppel. Da werden wohl auch bald wieder Pferde stehen. Da können wir dann schon mal schön trainieren, meint Patrick. Und auch die Probleme mit dem ein oder anderen Geräusch werden wir jetzt angehen. Vor allem Hubschrauber finde ich gruselig. Und das Brummen von Flugzeugen, die tief fliegen. Das ist auch komisch. Und wenn ich von so einem Geräusch überrascht werde, dann kann es passieren, dass ich aus dem Nichts heraus los sprinte. Zwar nur eine kurze Strecke, aber wenn ich dann nicht an der Leine bin und zu dem ersten Schreck noch ein zweiter kommt, dann haben wir den Salat. Und darauf kann Herrchen verzichten. Also auf den Salat.

Jetzt darf wieder jeder seiner Wege gehen. Außer Robby. Der kommt von der Leine und wird in den Garten gescheucht. Pflichtbewusst geht er die neue Begrenzung ab, schnüffelt hier und schnüffelt dort. Also wenn ich es mir recht überlege, scheint der schon Fluchtpläne zu schmieden. So bedächtig, wie der da vorbei geht, versucht er wohl die Schwachstellen zu finden. Aber er macht nix. Geht eine Runde und kommt dann wieder auf die Terrasse. Begeistert sieht er jetzt nicht aus.

Herrchen hingehen findet das Teil gar nicht mal so schlecht. Mal schauen, meint er, wenn die Begrenzung am Montag noch steht, wird die noch abgespannt und dann bleibt die erstmal.

Pfötchen-Alarm

Perspektiven-Wechsel: Robby erzählt weiter.

Tag auch! Ich bin’s, der Robby! Ich bin der gutaussehende im Rudel! Nur für den Fall, dass das jemand aus irgendeinem Grund noch nicht erkannt hat. Und ich bin hier der Chef. Ach ja, wer mich „gerupftes Huhn“ nennt, sollte seine Beine in die Hand nehmen! Das darf nur mein Obermacker.

Übrigens, wo wir gerade von ihm reden… der hat mir gesagt, ich soll Euch mal ne Geschichte erzählen. Bisher durfte ja nur Chris ran, aber jetzt bin ich auch mal mit von der Partie. Na, ja… was ich nicht alles für ein Stückchen Apfel mache…

Also… unser neues Mitglied im Rudel benimmt sich ja teilweise echt wie ein Berserker! Wenn ich dem zu nah komme, knurrt der mich an und ich laufe dann immer zurück auf meinen Flauschi. Das ist mein Körbchen. Lacht da einer?? Aufs Maul?

Ach… davon soll ich gar nix erzählen? War ja klar… jetzt darf ich mal und darf dann doch nicht! Ach, rutsch mir doch den Buckel runter! Also gut, kommen wir zum Problem:

Chris leckt und knabbert sich die Vorderpfoten. Ganz toll, echt. Und weil er das seit dem Tierarztbesuch etwas stärker macht als vorher, geht der Obermacker davon aus, dass er Stress hat. Und um das zu testen, hat er ihm was um die Pfoten gewickelt, was einen Bitterstoff enthält. Bei einer Allergie oder Verletzung würde der Bitterstoff ausreichen, um ihn vom Lecken abzuhalten. Bei Stress aber nicht. Da sich Chris hauptsächlich an der linken Pfote bedient, hat er jetzt erstmal nur die eine eingewickelt.

Aber ja doch… er hat natürlich vorher mal nachgesehen, ob da an der heiligen Pfote irgendwas dran ist. Die eingewickelte Pfote sieht jetzt echt lustig aus und der Obermacker meint, dass er mal darauf achten wird, wie sich das entwickelt.

Ich habe da ja eine ganz andere Vermutung, aber mich fragt ja mal wieder keiner. Ich denke, der Junge hat ein Problem damit, wenn der Obermacker mich krault und gerne hat. Und ich bin doch sein bester Kumpel! Das war ich schon immer und das wird doch auch immer so sein. Also bekomme ich auch die meisten Krauleinheiten! Oder etwa nicht? Der ist bestimmt nur eifersüchtig, entwickelt deswegen ein bisschen Stress und macht jetzt einen auf Mitleid.

Aber nicht mit mir, Freunde! Mich legt der nicht rein! Der darf ja gerne hierbleiben, aber der soll sich mal nicht so anstellen. Reicht das jetzt? Wo ist mein Apfel? Geht das vielleicht auch ein bisschen schneller??? Was? Du willst das Zauberwort mit den zwei „t“ hören? Kannste haben: Flott!

Zweiundzwanzigster Tag / 09.04.

Chris


Mein Name ist Chris und ich komme eigentlich aus Rumänien. Da fand ich es aber nicht so toll und bin deshalb mit ein wenig Hilfe nach Deutschland umgezogen. Hier teile ich meine Erfahrungen mit Euch.


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