Reklamation
Hmmmmm…. der Tag fängt gut an. Ganz entspannt im Körbchen, die Musik geht an und da kommt der erste Kraulomat. Kooooom zu mir… na komm schon 🙂
Ich drehe mich mal zur Seite, er kann direkt mit dem Bäuchlein anfangen. Wir müssen uns ja nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Achso… die Öhrchen bitte nicht vergessen! Robby kommt jetzt auch vorbei und legt sich dazu. Na von mir aus, der Kraulomat hat ja zwei Hände. Da wird sich ja jemand was bei gedacht haben. Was soll der auch sonst mit zwei Händen anfangen?! Ob wohl jeder Kraulomat zwei Hunde hat??
Obwohl… wenn er nur mich hätte, könnte er ja mit beiden Händen kraulen. Aber vermutlich überfordert ihn das. Er ist zwar ein angenehmer Kraulomat, aber es scheint sich um das Basismodell zu handeln. Es hört nämlich viel zu früh auf nach dem Anstupsen. Abgesehen davon hätte ich lieber mal ein Modell, welches selbstständig anfängt zu kraulen. Dieses stände Auffordern ist schon etwas nervig.
Na ja, ich muss mal kurz genießen und die Äuglein schließen, bin gleich wieder für euch da…
5 Bauchkraulminuten später
Patrick meint, er würde sich gerne mal einen Kaffee holen. Vergiss es, mein Freund! Da hättest Du vorher dran denken sollen. Abgesehen davon kannst Du den eh nicht trinken. Du bist ja am Synchronkraulen. Robby ist schon wieder eingeschlafen… eieieiei. Und er hat einen fahren gelassen… boah, ist das eklig.
Herrchen sagt, das kommt davon, wenn man draußen etwas frisst, was man wegen seiner Allergie nicht verträgt. Wir wohnen ja direkt am Waldrand und Patrick meint, dass wir hier viele Tiere haben. Und wo viele Tiere leben, da wird auch viel gestorben. Und Robby sucht sich dann immer die Knochen und Reste. Ab und zu ist er dann zu schnell und erwischt einen kleinen Happen. Und dann ist der Auspuff für 1-2 Tage defekt.
Nicht farbecht
Boah ist das heute ein Mistwetter. Es schneit! Im April! Und schon kommt wieder ein doofer Spruch von rechts: April, April, der macht was er will. Du bist so lustig… nicht.
Wir sind gerade auf der ersten Gassirunde und es ist echt nicht nett hier draußen. Windig, fast schon stürmisch und dann noch der ganze Schnee. Und diese ganzen Geräusche, die ich hier höre, die machen mir ein bisschen Angst. Aber ich bin ja nicht alleine. Herrchen ist da, die Frau auch und natürlich Stinkerobby. MiPat hat noch im Bett gelegen. Die faule Socke steht immer erst ganz spät auf. Patrick guckt kurz rüber und meint, dass er auch mal länger schlafen könnte. Robby und ich könnten ja alleine raus gehen. Geht’s noch? Das würde Dir so gefallen! Uns morgens um sieben, also mitten in der Nacht, wecken, aber selbst noch schlafen gehen wollen. Nix gibt’s!
Na ja, wie auch immer. Patrick bleibt irgendwann stehen und macht ein Bild von Robby und von mir. Er meint, dass er mich beim Tierheim reklamieren müsste. Ich hätte nicht alle Eigenschaften, die ich haben sollte. Hä? Was will der Doofkopp jetzt? Der grinst schon wieder so blöde. Herrchen meint, dass er ja einen schwarzen Hund bekommen hätte. Und jetzt steht da ein weißer. Das wären ja andere Eigenschaften und das wäre ihm nicht vorab mitgeteilt worden. Also, dass ich nicht farbecht bin und bei Sturm und Wind von schwarz zu weiß wechsle. Ob man mich wohl auch in der Badewanne waschen könnte, ohne dass ich die Farbe verliere, fragt er… ich glaube, er hat heute einen Clown gefrühstückt. Robby guckt mitleidig. Er meint wohl, ich soll einfach über Herrchens Witze lachen. Macht ja sonst keiner. Selbst die Frau stöhnt grinsend und geht weiter.
Endlich geht er mit uns weiter, aber natürlich nicht ohne einen letzten Hinweis darauf, dass er hofft, dass ich bei Zimmertemperatur wieder schwarz werde… ich versuche mal, mich ein wenig selbst zu betrachten. Ganz unrecht hat er ja nicht, mein schönes, glänzendes Fell ist weg. Stattdessen bin ich weiß, kalt und nass.
Sooooooooo, da ist das Haus, endlich sind wir wieder zurück. Ich bin klatschnass und mir ist kalt! Igitt. Was für ein Hundewetter.
Kurz mal schütteln, jetzt gehen wir mal rein und dann werde ich mal…. HEY! Warum hältst Du mich fest? Was ist das für ein großer Lappen? Ach jetzt erkenne ich das. Ein Handtuch. Was machst Du denn… uff… Du wickelst mich damit ein? NEIN, ich bin kein Hot Dog und ich sehe auch nicht süß aus! Ach verdammt… aber nicht schlecht, das Handtuch ist super weich und schön warm. Es lag auf der Heizung. Das nenne ich mal Service. Wo sind meine angewärmten Hausschlappen? Mal kurz zu Herrchen schauen, vielleicht erkennt er ja das Verbesserungspotenzial, welches es hier noch gibt. Da ist noch Luft nach oben, mein Freund.
Hach, schön. Trockengerubbelt, Geschirr aus und jetzt hüpfe ich in mein Töpfchen, das ist ein Leben 🥰
Die Mittagspause
Gääääääääääääääähn…. oh, war das schön. Ein kleines Nickerchen. Hm… was läuft Herrchen denn jetzt schon wieder hier rum? Plastikbecher? Öhm… was hat er vor?
Jetzt nimmt er eine große Schüssel und packt da Futterbrocken rein. DAS muss ich mal näher beobachten. Immerhin geht es hier um Futter, das kann ich keinem Anfänger überlassen.
Oh… da ist ganz schön viel drin…und jetzt? Ah, er geht von der Küche ins Wohnzimmer und setzt sich auf den Boden. Er hat einen kleinen Plastikbecher vor sich und eine große Schüssel mit Futterbrocken.
Patrick möchte wissen, ob ich ein Spieler in Rumänien oder im Tierheim war und ob ich das Hütchenspiel kenne. Hm… ich habe gegrüßt, aber gespielt habe ich nicht. Moon konnte keine Straßenspiele… Hütchenspiel sagt mir nix… gibt’s da was zu fressen?
Herrchen lässt mich „Sitz“ machen und hat den kleinen Plastikbecher vor sich. Neben den Becher legt er jetzt einen Futterbrocken. Er zeigt mit dem Finger auf den Becher und sagt „Such“. Na ja, keine Ahnung was er will, aber das scheint ja ganz einfach zu sein, das Spiel. Also mit der Nase zum Futterbrocken… Huch… jetzt habe ich aus Versehen den Becher umgeworfen. Ich bin verwirrt. Patrick lobt mich und zeigt jetzt auf das Futterstück… also gut… mit einem Happs ist es weg…
Vorn vorne… wieder im Sitz, wieder ein Futterbrocken neben dem Becher und wieder geht es mit „Such“ weiter. Ich muss wohl kurz erwähnen, dass Herrchen nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Das hatte ich ja hier und dort schon mal erwähnt. Aber was bitte soll denn dieser Quatsch?? Nicht, dass ich mich beschweren möchte, aber so wirklich sinnvoll ist das noch nicht. Aber gut, es macht ihm Spaß, also mache ich mit.
Keine Ahnung, der wievielte Durchgang das jetzt ist, aber jetzt hat er mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht… Ich habe ganz genau gesehen, wie er jetzt den Futterbrocken unter den Becher geschoben hat. Und jetzt ist er weg. Der Brocken, nicht der Becher. Hm… da kommt wieder das Kommando… und jetzt? Ich schnüffel mal ne Runde am Becher… Hupps… der bewegt sich ja, wenn ich da gegen dotze. Na, dann vielleicht mal ein bisschen fester… aaaaah, hey! Der fällt ja um, der Kollege. Nicht sehr standfest. Und daaaaaa ist ja auch mein Futter.
Ui… das war wohl besonders gut, Herrchen scheint gleich vor Freude durchzudrehen… jaja, so ist das mit den alten Leuten. Aber was macht man nicht alles, um zu gefallen.
Sodele… jetzt haben wir auch wieder einige Durchgänge gehabt, ich hab’s kapiert, Patrick. Könnten wir das nicht ein wenig einfacher gestalten und Du gibst mir einfach die große Schüssel? Ich möchte wieder in mein Töpfchen und nachdenken. Aber er meint, ein Level gibt es noch zu meistern. Oh verdammt… was ist das denn für ein Mist? Jetzt hat der noch zwei andere Plastikbecher geholt… Da stehen jetzt drei Becher…
Er meint, jetzt kann ich mal zeigen, was meine Nase so kann… ha! Dem werde ich es zeigen. Er legt den Futterbrocken wieder unter einen Becher. Zwei andere Becher stehen daneben. Oooooooooh Patrick, das ist doch einfach! Ich habe es genau gesehen. Einmal mit der Nase dranstupsen und das Ding fällt um. Tadaaaaa, Futterbrocken.
Nächste Runde, gleiches Spiel. Aber jetzt geht er hin und bewegt die Becher… hallo? Langsam! So schnell bin ich nicht, immerhin muss ich auch mit einem Auge auf die große Schüssel gucken. Nicht, dass die plötzlich weg ist. So… fertig mit bewegen, ich darf wieder suchen… Ich glaube, dieses Mal brauche ich etwas länger. Hier mal ein bisschen schnüffeln… ne, da ist nix… dann mal daneben den Becher probieren… ne, auch nicht. Ok, dann versuchen wir den daneben noch…. hm, riecht etwas… aber nicht viel. Ob da wirklich was drunter ist? Ach… anstupsen, umwerfen uuuuuund – jawoll! Da ist der Futterbrocken. Na? Wer hat die beste Nase??? Ha! Jetzt bin ich schon ein bisschen stolz.
Hach wie schön… aber leider ist das Spiel jetzt vorbei. Ich werde von der Frau mitgenommen, die sich jetzt ein bisschen um mich kümmert und krault. Dafür darf dann Robby auch noch ne Runde spielen. Na ja, der alte Köter rafft das bestimmt nicht, hehehehe. Dann bleiben mehr Futterbrocken für mich übrig!
Dein, Mein, Unser?
Es ist schon wieder am Abend und ich liege ganz zufrieden in meinem Körbchen. Oh, was sehe ich denn da? Patrick krault Robby? Hm… da muss ich direkt mal anfangen zu bellen, der Bellomat war schon lange nicht mehr an. Und schön Robby fixieren. Und weiter bellen. Sind die taub? EY! Ich möchte gekrault werden! Nur ich! Patrick! Geh da weg und komm endlich zu mir. Keiner hat mich gern, keiner liebt mich, ich habe keine Freunde….
Du Arsch! Das habe ich gehört! Herrchen hat gesagt, dass ich eine Diva bin. Das bin ich gar nicht! Ich bin auch keine Zicke! Hallo?!
Oha… jetzt hat Patrick mir doch einmal ganz kurz aber deutlich gesagt, dass ich ruhig sein soll. Da habe ich mich ein bisschen erschreckt. Damit habe ich nicht gerechnet. Es war nicht mal laut, was er da gesagt hat. Aber die Tonlage war echt…. schaurig.
Hmpf… Mist. Ich lege mich mal hin und schmolle ne Runde. Jetzt wird einem schon das Bellen hier verb…. ja Patrick, ich bin leise….
Jetzt war ich aber lange genug ruhig, oder? Ich schaue mal zu ihm rüber. Oh, er guckt mich an. Ich soll her kommen… echt? Darf ich? Soooooo, langsam aufstehen, wedeln der Rute aktivieren und dann gehen wir mal ganz freundlich und entspannt zu Herrchen. Tänzeln… da stehen alle drauf… und jaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich bin an der Reihe. Ich werde gekrault, ich, ich, ich….
Patrick meint, dass wir noch ein Team werden müssen. Aber das würde noch kommen. Jeder muss akzeptieren, dass es für alles eine Zeit gibt. Eine Zeit zum Spielen, eine Zeit zum Kraulen, eine Zeit zum Blödsinn machen und eine Zeit zum Faul sein. Aber er legt die Zeiten fest und wir haben uns danach zu richten. So gibt es auch eine Zeit für Robby und eine Zeit für mich. Allerdings gibt es auch eine Zeit für die Frau und für MiPat. Huiuiuiuiui… ganz schön viele Zeiten gibt es hier. Mal schauen, ob ich das verstehe. Aber Herrchen meint, dass er sich darum kümmert, dass ich das verstehe. Ich soll es nur zulassen und akzeptieren…
Hm… und während er mir so mein Bäuchlein krault, werde ich darüber mal in Ruhe nachd…. zzzzzzzzzZZZZZZZZZZZZZZZZ